Musiker und Bands

Sie spielen euch den Blues: Porträts von Musikern, Bands, CD-Vorstellungen und mehr findet Ihr in dieser Rubrik. Von den Blueslegenden der Vergangenheit bis hin zu jungen und junggebliebenen Bands aus der Region.

 

Und wenn Ihr gezielt nach Musiker-Porträts suchen wollt, nutzt gerne die Unterrubriken oder die Suchfunktion oben rechts.

John Mayall

Blues from Laurel Canyon:

Der Laurel Canyon ist eine Schlucht der Santa Monica Mountains und gehört als Wohngebiet zu Los Angeles im schönen Kalifornien. Lässt man die Bilder vor allem früherer Jahre auf sich wirken, so möchte man den Laurel Canyon als höchst lauschiges Plätzchen umschreiben, an dem es sich gut leben lässt: in der Nähe von L.A. (aber was heißt bei den Amis schon „in der Nähe“?) und inmitten einer prallen und verträumten Naturlandschaft.

Nicht umsonst hatten oder haben Größen des Showbiz dort eines ihrer Domizile: u.a. Eric Burdon, Errol Flynn, Chris Hillman (Byrds), Ray Manzarek und Jim Morrison (Doors), Joni Mitchell, Graham Nash, Steven Stills (die Stones haben ihn dort 1969 besucht), Robert Mitchum, Orson Welles, Frank Zappa, Iggy Pop und Werner Herzog.

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Alexis Korner

Dass man ihn den Vater des Weissen Blues nannte, hörte er nicht so gerne. Trotzdem hatte er sich diesen Namen zu Recht verdient, auch wenn man ihn genauso den Vater des Britischen Rocks nennen könnte.

Am 19. April 1928 in Paris geboren, war er das Kind eines österreichischen Vaters und einer griechisch-türkischen Mutter – daher der Vorname „Alexis“. Seine Eltern flohen mit ihm vor den Nazis nach Großbritannien wo er 1940 mit dem Blues in Berührung kam – er hatte eine Bluesplatte geklaut. Von da an war er dieser Musik verfallen, auch wenn er Anfang der 50er sich dem damaligen Mainstream des traditionellen Jazz zuwandte und mit Größen wie Cris Barber und Ken Colyer spielte. Nach dieser Zeit hatte er die Möglichkeit, amerikanische Bluesgrößen wie Muddy Waters, Memphis Slim sowie Sonny Terry und Brownie Mc. Ghee oder auch Big Bill Broonzy zu treffen.

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Fritz Rau

„…ich bin auch FARBIG, ich bin ROSA!“

Rainer Wöffler, einer der versiertesten Blueskenner überhaupt, ist der Meinung, ohne Fritz Rau und das American Blues Festival hätten es Eric Clapton – und damit wohl auch John Mayall, Jeff Beck und die Stones nie geschafft. Denn sie starteten Ihre Karriere mit Songs der Festival-Protagonisten.

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Jimmy Reed

Urban Blues … fahr’n fahr’n fahr’n auf der Autobahn

Da liegt sie vor mir, die alte LP von Jimmy Reed. Er hat die Harp im Drahtgestell umgehängt, seine Augen unter einer dicken Sonnenbrille verborgen. Dazu seine ungewöhnliche Gitarre, eine Thin Twin K161 des US-Herstellers Kay, rot mit weissen Bindings.

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The Jon Spencer Blues Explosion

Upstairs with the Blues oder per aspera ad astra?

Was macht denn der da? Ist das Rückkopplung? Jon Spencer bewegt seine Hand vor einem Monitor – oder was soll das sein – und heraus kommt so eine Art elektronischer Musik?

Beim Theremin (kein Medikament oder Dope, siehe Beispiel 1) beeinflusst die Position der Hände oder auch des ganzen Körpers gegenüber zwei Elektroden die Höhe der Schwingung, also der Töne. Das Theremin nahm eine führende Stellung im elektronischen Instrumentenbau ein (z.B. Moog-Synthesizer). Dabei wurde es in Science-Fiction-Filmen und experimenteller Pop-Musik eingesetzt. Erst seit den 1990ern hat es sich etwas popularisiert. Und warum? Weil eine Blues-Band um Jo Spencer sich seiner bedient.

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…ich geb euch Schwarzbrot!

Wolf Biermann und der Blues

Es war im Jahr 1976, Wolf Biermann gab sein legendäres Konzert in Köln und wurde daraufhin aus der DDR ausgebürgert. Natürlich wurde alles von CBS mitgeschnitten – der Plattenverkauf sollte unglaubliche Ausmaße erreichen. Ich war schon für alle Plattencover davor verantwortlich und durfte dann auch die „Westproduktionen“ gestalten.

Dazu gehörte auch gemeinsames Abhören der Endmischung, zu dem der Verantwortliche der Plattenfirma ungeduldig erwartet wurde. Michael B. (Name der Red. bekannt) kam einfach nicht. Biermann, seine hübsche Begleitung (er hatte immer gut aussehende Frauen dabei), der Studiochef Wilkens und ich saßen in den Katakomben des Moses-Korn-Hochhauses im CBS-Studio in Frankfurt und warteten.

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Furry Lewis

Presenting the Country Blues

Die erste Verwirrung schon am Anfang. Furry wird in einschlägigen Compendien auch schon mal als Memphis-Blues oder Delta-Blues Spieler genannt. Wobei das alles richtig ist, lebte er doch seit seinem 6. Lebensjahr in Memphis. Aber wenn man einen Stil bestimmen will, dann ist Furry als Vertreter der Country-Blues-Ecke genau richtig. Ich bin ja sowieso der Auffassung, dass die ganze Abgrenzerei ziemlich schwierig, sogar unwichtig ist, dass der Blues selbst, die Musik und das Feeling viel wichtiger ist. Manfred Borchert, der viel zu früh verstorbene deutsche Dichter meinte vielleicht Ähnliches, wenn er sagte „…wir brauchen keine Schriftsteller, die sich an die Rechtschreibung halten, wir brauchen Schriftsteller, die die Wahrheit schreiben.“ So was gilt auch für den Blues, if you know what I mean.

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Johnny Winter

Urban Blues

Schwarzer Blues – weißer geht’s nicht

Vielleicht ist die einzig richtige und ausreichende Bezeichnung des Blues eben Blues. Delta-Blues und Chicago-Blues. Vom Land in die Stadt. Vollkommen egal in welche Stadt noch oder wohin der Blues auch immer ging. Country-Blues, Texas-Blues, Memphis, New York, London – heute auch Berlin oder Tokio. Und – was ist dann noch Schwarz oder Weiss? McKinley Morganfield, alias Muddy Waters half Johnny Winter bei seinen zwei bluesrelevanten Alben. Das Erste, „Johnny Winter“ genannt und eines der darauffolgenden, „Nothin’ But The Blues“. Bei beiden war Muddy beteiligt, beim letzteren hat er sogar gesungen. Die Credits weisen ihn aus.

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Stevie Ray Vaughan

Der kleine Bruder

Legends of Blues Rock

Im Rolling Stone Magazin wird er nur als 12. in der Rangliste der besten Gitarristen aller Zeiten geführt. Kann ich nicht verstehen. War er zu reproduktiv? Zu sehr Texas? Zu wenig innovativ? Zu einfach als Mensch? Gab er zu wenig Rätsel auf, weil er einfach nur spielte?

Ich schaue noch mal nach in der Liste. Ach, jetzt verstehe ich, es geht ja um die GRÖSSTEN Gitarristen aller Zeiten. Sorry, Stevie war wohl nur einssiebzig groß oder so. Klar, Jimmy Page ist da schon größer.

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Rory Gallagher

Einer von uns

Legends of Blues Rock

Ein verspäteter Nachruf.

Es sah aus wie wir, kleidete sich wie wir, trug die Haare wie wir, machte Musik wie wir und soff wie wir. Oder besser: wir waren wie er. Er war kein Gitarrengott, er war nicht unnahbar wie Eric Clapton oder arrogant wie Jimmy Page. Er konnte sich in die erste Reihe seiner Zuschauer herunterknien und mit einem Fan headbangen. Dass er dabei aus dem Takt kam, das hat niemanden gestört. Im Gegenteil, das machte ihn noch sympathischer. Denn verspielt haben wir uns alle.

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