Helmut Qualtinger – Der Bundesbahnblues

Blues auf Deutsch

Ok, ok, Qualtinger, der stimmgewaltige und leibesfüllige Schauspieler und eben auch – Sänger – war ja Österreicher. Aber alle Österreicher sprechen ein irgendwie geartetes Deutsch und werden, zumindest wenn sie dann als Sänger populär werden, Deutsche genannt – siehe Udo Jürgens. Dass auch der größte Über-unmensch aus Österreich als Deutscher in die Geschichte einging, das haben wir uns damals ja auch verdient. Gehört aber eigentlich nicht hierher.

„I ask the Man for heisse Würschteln“ na auf so was musste man in den 50ern nicht kommen, das lag in der Luft. Die Besatzer führten dieses „Denglisch“ oder auch „Amideutsch“ bei uns ein. Auch die Franzosen mischten mit. „Yes, my deer, avec plaisier“. Aber „Zigarretts and Neilons“ von Natur aus zweisprachig, das waren wahre Anmacher für die Gis, und so manche Blondine erlag dem Charme und den netten Presents der so liebeshungrigen Jungs aus Amiland, England oder eben auch Frankreich.

Helmut Qualtinger BundesbahnbluesDieses „Radebrechen“ war denn auch ein Sport für Kabarettisten und Liedermacher, damals Schlagertexter genannt. „Himmifix noamol, i’m looking formy Baby“ oder „but my Baby is weg“ sind Belege dafür.

Allerdings, um der Wahrheit die Ehre zu geben: die “Bundesbahn” gab es ja auch in Österreich, kommt uns aber Urdeutsch vor, mehr noch als heute die Deutsche Bahn…

Qualtinger nutzt den 12taktigen Blues, in seiner Form mit Quickchange und hochinteressantem, damals geläufigem Tournaround (siehe unter Das Bluesschema) war damals in Studentenkreisen, in Jazzclubs und schummrigen Kneipen der Knaller. Sowas galt halt als sehr frech. Kann man sich heute kaum noch vorstellen, kommt aber immer noch gut.

 

 

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